Am 11. Mai 2022 fand unsere mit Spannung erwartete Veranstaltung zur navigierten Chirurgie statt. Im kleinen Kreis stellte Sascha Pawlitschko bildhaft und an praktischen Fällen die Vorteile der navigierten Chirurgie vor. Zur Erinnerung: Die guided surgery, so die international gebräuchliche Form der navigierten Chirurgie, setzt ein dreidimensionales, bildgebendes Verfahren, entweder DVT oder CT, und eine Planungssoftware voraus. Die Software „liest“ die Bilddaten und erlaubt, auch in enger Zusammenarbeit zwischen Zahnmediziner und Zahntechniker, die genaue Auswahl und Positionierung der Implantate. Auch eine 3D Bohrschablone zur sicheren Implantatinsertion kann mit Hilfe der Bilddaten und der Implantatplanung hergestellt werden. Am Ende des navigierten Prozesses steht eine präzise Umsetzung einer provisorischen oder einer endgültigen prothetischen Zahnersatzversorgung. Natürlich auch gerne in Zusammenarbeit mit den Fachleuten von Einsdental.
Weniger Risiken und geringere OP-Zeiten
Die Vorteile der guided surgery für den Anwender hat Herr Pawlitschko auf den Punkt gebracht: Die genauen Kenntnisse der Ausgangssituation durch die 3D Bildgebung erlaubt eine sehr präzise OP-Planung, die mit der Minimierung von Risiken und der Reduktion von OP-Zeit einhergeht. Am Beispiel eines einzelnen Seitenzahnimplantats, das vom Kreis der Teilnehmer eingangs als unkritischer, einfacher Fall angesehen wurde, stellte Herr Pawlitschko überzeugend dar, dass durch navigierte Chirurgie Fehleinschätzungen ausgeschlossen werden können. Durch eine live Implantat-Planung machte der Referent klar, dass das Implantat in einer anderen Orientierung und zudem deutlich tiefer in den Kiefer gesetzt werden müsse, als von den Teilnehmern im Vorfeld erwartet wurde, um zu einem für den Patienten ansprechenden ästhetischen Ergebnis zu kommen, Periimplantitis-Risiken zu minimieren, freiliegende Abutmentschultern zu vermeiden und einen natürlichen Gingiva Saum zu erhalten.
Navigierte Chirurgie hält keine Überraschungen bereit
Herr Pawlitschko sprach von weniger Überraschungspotenzial während einer Implantat-OP, wenn man auf navigierte Chirurgie setzt. Es sei vor dem Eingriff klar, welche Implantatlängen benötigt werden, Knochenverhältnisse ausreichen oder aufgebaut werden müssen, so der Referent. Er zitierte einen ungenannten Behandler, der dadurch weniger „schweißgebadet“ in eine Implantation gehen würde. Die Reaktion der Teilnehmer unterstrich die Aussage des Vortragenden. Neben der Minimierung der Überraschungen stellte der Referent auch die Verkürzung der Implantationszeit in den Vordergrund. Neben der sauberen und präzisen Planung sei auch der Einsatz von Bohrschablonen mit Tiefenanschlag, die die Bohrer in allen drei Dimensionen sicher führen, ein adäquates Hilfsmittel in der Implantologie. Neben der verkürzten OP-Zeit bedeutet der Einsatz von 3D Bohrschablonen zudem weniger Stress für den Patienten.
Die Bandbreite der Themen an dem kurzweiligen Nachmittag war groß. Natürlich ging der Referent z.B. auch auf Sofortversorgungen mit provisorischem ZE bei primärstabilen Implantaten ein, stand für Fragen jeder Art zur Verfügung und hat professionell durch die Veranstaltung „Navigierte Chirurgie“ geführt. Wer am 11.05.22 nicht live dabei sein konnte, dem bieten wir gerne die Möglichkeit zu einem persönlichen Gespräch über die Integration der guided surgery in enger Zusammenarbeit mit Einsdental auch in Ihrer Praxis an.
Ihr Andreas Paulsen